Presse in Jena und anderswo über unsere Stadtführungen
Wirtin der Sonne erzählt Geschichte Neuer Rundgang der Jenaer Stadtführerinnen Uta Lörzer und Fanny Rödenbeck
Jena (OTZ). Sicherlich werden sich Passanten in der Jenaer Innenstadt künftig verwundert die Augen reiben, wenn ihnen beim Stadtbummel eine Dame im Renaissancekleid entgegenkommt.
Es handelt sich dann um die Gästeführerinnen Fanny Rödenbeck oder Uta Lörzer, die in die Rolle der Gastwirtin Anna von Herden schlüpfen, um Interessierten darüber zu berichten, wie es in Jena zur Zeit der Reformation zuging.
Als Wirtin der Sonne war sie stets mittendrin im Geschehen und erinnert sich angesichts der Plünderung der Jenaer Klöster noch gut daran, dass ihre Schwiegereltern einstmals viel Geld für Seelenmessen an das Dominikanerkloster zahlten. Sie musste der Hinrichtung von 20 Verurteilten auf dem Markt, direkt vor ihrem Haus, zusehen und erlebte Jahre später die Gründung der Akademie. Aufwühlend waren die Veränderungen, die die Reformation mit sich brachte: Anstelle der lateinischen Messen gab es nun auf Deutsch gehaltene Predigten, das Abendmahl wurde in beiderlei Gestalt ausgeteilt rund ein Dutzend Altäre verschwand aus der Stadtkirche, und viele ehemalige Nonnen heirateten und erhielten im Alter als ehemaligen Ordensfrauen oft finanzielle Unterstützung von der Stadt. Den Aha-Effekt, den hoffentlich viele Gäste haben werden, hatten die beiden Stadtführerinnen beim Erarbeiten des Rundgangs oft selbst, denn viele Stunden Archivrecherche und die Lektüre ganzer Stapel von Büchern liegen der Führung zugrunde. Nichts ist erfunden, jede Geschichte und jedes Faktum sind belegt, und in den Akten fanden die Damen manche spannende Begebenheit, die sie gern weitererzählen.
Gebucht werden kann die Führung bei der Tourist-Information oder beim Gästeführerverein Jena.
Ostthüringer Zeitung vom 09.05.09